An einem lauen Sommerabend in geselliger Runde draußen sitzen, dazu Wein direkt vom Weingut: In der Besenwirtschaft der Familie Siebenhaller auf dem Reblandhof in Immenstaad-Kippenhausen herrscht Weinfestflair. Und genau das mögen die Gäste. „Zu uns kommen viele Einheimische, aber auch Touristen. Die Stammkundschaft ist groß“, erzählen Daniela und Stefan Siebenhaller.

Das Ehepaar führt das Weingut Reblandhof in zweiter Generation. Neben der Besenwirtschaft gehören acht Ferienwohnungen und 13,5 Hektar Rebfläche zum Hof. „2,5 Hektar bewirtschaften wir selbst und machen daraus unseren Gutswein. Die restliche Fläche geht an die Winzergenossenschaft Hagnau“, erklärt Stefan Siebenhaller.

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Auch vegetarische und vegane Gerichte auf der Karte

Sowohl den eigenen Wein als auch die Weine der Winzergenossenschaft werden in der Besenwirtschaft verkauft. Dazu gibt es deftige kalte Speisen, wie zum Beispiel Wurstsalat, ausgewählte warme Gerichte, wie etwa Käsespätzle, und Süßes. „Wir haben die Karte über die Jahre weiterentwickelt und bieten mittlerweile auch einige vegetarische Gerichte, veganen Flammkuchen und Saisonales an“, erzählt Küchenchefin Daniela Siebenhaller.

Daniela und Stefan Siebenhaller führen den Reblandhof in Immenstaad-Kippenhausen in der zweiten Generation.
Daniela und Stefan Siebenhaller führen den Reblandhof in Immenstaad-Kippenhausen in der zweiten Generation. | Bild: Mona Lippisch

Eine größere Karte wurde möglich, nachdem Siebenhallers die Küche während der Corona-Krise vergrößert haben. In der Pandemie hat die Familie außerdem die Terrasse erweitert und geebnet. „Eigentlich, um Abstand halten zu können. Das ist bei den Gästen so gut angekommen, dass wir die große Außenbestuhlung beibelassen haben“, erklärt Stefan Siebenhaller.

Bis zu 170 Besucher haben Platz

Auf der großen Terrasse gibt es Platz für bis zu 90 Besucher, drinnen gibt es weitere 80 Plätze. Für ein Lokal dieser Größe braucht es eine Gaststättenkonzession, die der Reblandhof seit vielen Jahren hat. „So genommen sind wir eigentlich keine richtige Besenwirtschaft mehr“, sagt Stefan Siebenhaller und schmunzelt.

Auf der Terrasse der Besenwirtschaft haben bis zu 90 Gäste Platz.
Auf der Terrasse der Besenwirtschaft haben bis zu 90 Gäste Platz. | Bild: Mona Lippisch

Der Name „Besenwirtschaft“ sei jedoch von den Anfängen erhalten geblieben. In den 40 Jahren, in denen es die Wirtschaft nun bereits gibt, habe sich nicht nur die Größe, sondern auch die Erscheinung geändert. „Früher war es eine Garage, in der Biertische standen. Zum Trinken gab es unseren selbst gekelterten Wein und zum Essen eine Vesperplatte“, blickt der Betriebsleiter zurück.

Mitarbeitersuche ist ein Thema

Schon als Kind wusste Stefan Siebenhaller, dass er den Reblandhof irgendwann von seinen Eltern übernehmen möchte. Aus irgendwann wurde das Jahr 2010. Seitdem betreibt Stefan Siebenhaller den Hof gemeinsam mit seiner Frau Daniela und zwei fest angestellten Mitarbeitern. „Für die Besenwirtschaft haben wir noch viele weitere Helfer, das wechselt jedes Jahr“, erzählen die beiden.

Dabei haben Siebenhallers, wie auch andere Gastronomen, das Problem, überhaupt Mitarbeiter zu finden. „Wir haben dieses Jahr Glück gehabt und sind gut aufgestellt. Es helfen viele Schüler und Studenten – und unsere Familie unterstützt, wo sie kann“, sagt Stefan Siebenhaller. Sowohl seine Eltern als auch die Kinder und entferntere Verwandte helfen jedes Jahr gerne mit.

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Nur so können die langen Öffnungszeiten von Anfang März bis Ende Oktober, mit Ausnahme von einer Woche Sommerpause, bewerkstelligt werden. Andere Besenwirtschaften im Bodenseekreis, wie zum Beispiel die von Thomas Geiger in Meersburg, haben nur wenige Wochen im Jahr geöffnet.

Am Rande ihrer Öffnungszeiten stellt Familie Siebenhaller die Räumlichkeiten der Besenwirtschaft lokalen Vereinen für Versammlungen und Feste zur Verfügung. Das Konzept möchten Stefan und Daniela Siebenhaller auch in Zukunft gerne so weiterführen. „Wir hoffen, dass wir das hinbekommen. Es funktioniert eben nur, wenn wir genug helfende Hände haben“, sagen die beiden.