Dirk Sautter, Fraktionsvorsitzender der CDU, will das Augenmerk des Gemeinderats und der Verwaltung auf die medizinische Versorgung der Menschen in der Doppelstadt lenken. Ein entsprechender Antrag wurde am Freitag vergangener Woche bei der Stadt eingereicht, das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Darin geht es um die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Dass es bereits Überlegungen gab für ein solches MVZ von Seiten der Stadt und auch des Landkreises, das hatte Oberbürgermeister Jürgen Roth bereits vor einigen Wochen bekräftigt, als sich durch die Praxisaufgabe von Kinderarzt Stefan Röser die Versorgungslage in der Doppelstadt nochmals dramatisch zu verschlechtern drohte.
OB Roth sagte damals: „Der sich immer weiter zuspitzende Ärztemangel in VS liegt mir schon länger wie ein Kloß im Magen, weshalb ich mich aktiv für ein Medizinisches Versorgungszentrum in VS starkmache. Wir sind bereits im Prozess und Gespräche dazu laufen.“
Antrag der CDU
In dem Antrag der CDU, der adressiert ist an Oberbürgermeister Jürgen Roth, sowie den Gemeinderat, heißt es nun: „Es ist sicherlich unstrittig, dass die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Villingen-Schwenningen immer schwieriger wird. Insbesondere im Bereich der Kinder- und Fachärzte.“
Bei einer Veranstaltung der CDU-Gemeinderatsfraktion VS, gemeinsam mit dem ‚Runden Tisch Pflegenotstand‘ seien jüngst auch diverse Gründe für die Probleme benannt und erkannt worden. Auch sei klar geworden, dass die Kommunen hier nur einen geringen Einfluss nehmen können, so Sautter in dem Schreiben. „Dennoch gehört aus Sicht der CDU-Fraktion die medizinische Versorgung der Bürger in VS zur Daseinsvorsorge. Weiter ist die medizinische Versorgung in VS für uns auch ein wichtiger Standortfaktor.“
Was von der Stadt gefordert wird
Die CDU beantragt daher folgendes: Die Verwaltung solle die Etablierung zweier MVZ (einmal in Villingen und einmal in Schwenningen) prüfen. Insbesondere sei dabei zu klären, welche Impulse und Anreize die Stadt zur schnellen Realisierung beitragen könne.
Zudem solle die Verwaltung Vorschläge für die Verortung der MVZ in Villingen und Schwenningen prüfen und berichten. Die Verwaltung soll auch, so heißt es in dem Antrag weiter, mögliche Optionen der verschiedenen Betreibermodelle/Trägerschaft darstellen.
Auch eine Zusammenarbeit mit dem Schwarzwald-Baar-Klinikum und/oder des Landkreises soll geprüft werden, ob dadurch kurzfristige Lösungen möglich sind.
Wo funktioniert das Modell bereits?
Weiter soll die Verwaltung Kontakt mit bereits gegründeten und funktionierenden MVZs aufnehmen und den betreffenden Gemeinden und deren Erfahrungen in die Stellungnahme einfließen lassen. Außerdem soll geprüft werden, heißt es abschließend, wie weit Bund, Land und die Kassenärztliche Vereinigung unterstützend tätig werden können.
Ob und wann sich der Gemeinderat tatsächlich mit diesem Antrag beschäftigt, ist noch völlig offen. In einem nächsten Schritt müsste der Antrag erst einmal auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung kommen.
